Präses bereist Namibia und bekennt sich zur Mitschuld der Kirche an Kolonialverbrechen
Ein Völkermord, in den auch rheinische Missionare verstrickt waren. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) wird in der Hauptstadt Windhoek unter anderem eine Ausstellung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM, Wuppertal) eröffnen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der blutigen Niederschlagung des Aufstands der Herero, Nama und Damara.
Außerdem übergibt Schneider dem namibischen Bildungsminister und dem Direktor des Staatsarchivs Briefe der damaligen rheinischen Missionare in der einstigen deutschen Kolonie und andere Zeitdokumente, die der wissenschaftlichen Aufarbeitung des ersten Genozids des 20. Jahrhundert dienen sollen.
Als Gast der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Republik Namibia (ELCRN) wird Präses Schneider überdies Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der dortigen Kirchen über die weitere Zusammenarbeit unter den namibischen Kirchen, über die Landfrage und die Bekämpfung der Folgen von HIV/Aids führen.
Darüber hinaus nimmt die rheinische Delegation, der auch Oberkirchenrat Wilfried Neusel und Vizepräsident Christian Drägert angehören, am Empfang des deutschen Botschafters aus Anlass des Tages der deutschen Einheit teil. Auf dem Programm der Reise stehen auch zwei Predigten von Nikolaus Schneider in örtlichen Gemeinden und Treffen mit Bürgerrechtsorganisationen.
siehe auch: , 23.01.2012, Präses Schneider: Auch Missionare sind schuldig geworden