Im Einsatz für Kinder mit Behinderung

okapuka 20120706 2059275067Seit Oktober weilt die Pöllauerin Anita Geier in Namibia. Gemeinsam mit einer Heilpädagogin betreibt sie dort ein Frühförderungszentrum für acht Kinder mit Behinderung.
 
Im Oktober des vergangenen Jahres reiste Anita Geier aus Pöllau nach Namibia. Der ursprüngliche Plan in dem afrikanischen Land ein Kriseninterventionszentrum für Information und Prävention im HIV-Bereich zu bauen, hat sich vor Ort allerdings verändert. Gemeinsam mit Sandra Hollweg, einer Heilpädagogin aus Deutschland, hat Geier stattdessen das Projekt "Side by Side - Early Intervention Center for Children" ins Leben gerufen. Seit März werden in diesem Zentrum täglich acht Kinder mit Behinderung betreut. Ihnen soll Integration damit möglichst angenehm gestaltet werden."HIV ist ein stark gegenwärtiges Thema. Kinder mit Behinderung gehören in Entwicklungsländern zu den Risikogruppen", erzählt Geier, warum sie sich für einen neuen Schwerpunkt entschieden hat und nun gemeinsam mit Hollweg das Frühförderungszentrum im Township Windhoek in Katatura leitet. Hollweg selbst hat vor vier Jahren eine mobile Frühförderung gegründet. "Kinder mit Behinderung werden oft in den Hütten versteckt und haben meistens auch keine sozialen Kontakte außer zu ihren Familienmitgliedern", erzählt Geier. Zudem sei das Wissen der Eltern über die Behinderung oft dürftig.
 
Im Rahmen der mobilen Frühförderung wurden insgesamt 24 Kinder zu Hause betreut. Weil die wöchentliche Stunde für viele aber nicht ausreichend war und viele Übungen aufgrund des oft vorherrschenden Platzmangels in den Hütten nicht durchgeführt werden konnten, entschlossen sich Hollweg und Geier für das Zentrum. Acht Kinder werden dort derzeit täglich betreut. "Die Kinder kommen gegen 7.30 Uhr und werden gegen 12.30 Uhr wieder abgeholt. Wir streben aber eventuell eine Ganztagsbetreuung an", erzählt Geier. Nach der Ankunft wird als Erstes gemeinsam gefrühstückt. "So stellen wir sicher, dass die Kinder zumindest einmal am Tag ein Essen bekommen", erklärt die Pöllauerin. Zudem lernen sie eine Tagesroutine und, dass es auch andere Kinder mit einem Handicap gibt. "Unser Ziel ist es, die Kinder auf die Schule vorzubereiten", so Geier. Deshalb werden sie im Zentrum auch maximal bis zum achten Lebensjahr betreut.

Spenden

Unterstützung bekommt Geier nicht nur aus ihrer steirischen Heimat, auch aus dem afrikanischen Land. "Wambuseun", ein bekannter afrikanischer Rapper, hat sich zum Botschafter des Vereins erklärt. "Der Reinerlös aller Fanartikel kommt dem Verein zugute", freut sich Geier, die auf Spenden angewiesen ist. "Für 36 Euro im Monat kann der Transport für ein Kind gewährleistet werden. Dadurch bekommt es freien Zugang zur Bildung und die Chance, später in die Schule gehen zu können", sagt sie.