Nicht-Regierungsorganisationen gedenken der Opfer des deutschen kolonialen Genozids vor 108 Jahren auf dem Berliner Garnisonsfriedhof am 02. Oktober 2012
02 10 12Die Botschaft bedankt sich für die freundliche Zurverfügungstellung der Fotos bei dem Fotografen Tsukasa Yajima (Informationen zu Tsukasa Yajima siehe: Von Angesicht zu Angesicht / Lineages of Separation - Bilder und Gesänge der "Trostfrauen" und auf facebook)
02 10 event02 10 Mr MapenziMr Mapenzi
(bitte klicken Sie auf die Fotos, um diese zu vergrößern)

commemoration
Am 02 Oktober 2012, 108 Jahre nach der Proklamation zur Ausrottung der Völker der Herero durch den deutschen Kolonialgeneral Lothar von Trotha, gedachten Nicht-Regierungsorganisationen in Berlin des deutschen Kolonialgenozids in Namibia.

Der Gesandte der Botschaft Namibia in Berlin, Herr Sitwala Mapenzi, nahm stellvertretend für Botschafter Gertze an der Zeremoie teil und legte einen Kranz am Denkmal für die Opfer nieder.

In seiner Rede wies der Gesandte darauf hin, dass der Ausrottungsbefehl von Trothas anlässlich von Gedenkveranstaltungen zitiert wird, jedoch die Stimmen der Opfer nicht gehört werden oder bewusst aus der Geschichte und insbesondere aus deutschen Geschichtsbüchern ausradiert wurden. Er stimmte Historikern zu, die diesen Akt als "Kolonialamnesie" bezeichnen. "Von Trotha’s extermination order has often been quoted, but the voices of the victims have been silenced repeatedly or actively erased from history and especially German history books until present day. It is all part of what two historians once termed the “colonial amnesia” of the West."

Im Namen der namibischen Regierung bedankte sich Herr Mapenzi bei den VertreterInnen der NROs für die anhaltendecommemoration1 Unterstützung im Bemühen um Anerkennung des Unrechts, das den Völkern der Herero, Nama, Damara und San während der deutschen Kolonialzeit angetan wurde: "Your continued support to our call for recognition of the injustices of the past is duly noted, and highly appreciated by the Namibian government and the Namibian people."

Abschließend zitierte er die Inschrift Wilhelm von Humboldts auf der Gendenkplatte, die im Jahr 2009
von der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung in Gedenken an die Opfer auf dem Garnisonsfriedhof neben dem Kolonialdenkmal, dem sogenannten Afrikastein, eingelassen wurde: "Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft". Und fügte hinzu: "Es geht nicht nur darum, die Vergangenheit verstehen zu wollen. Man muss auch die Bereitschaft haben, diese Vergangenheit anzunehmen, daraus zu lernen und entsprechend zu handeln."

Für die komplette Rede in Englisch klicken Sie bitte hier... For the full speech in English please click here... Die englischsprachige Rede des Botschafters anlässlich der Einlassung der Gedenkplatte am 02. October 2009 finden Sie hier.. (English version)