Allgemeine Zeitung, vom 16.03.2012

Namibias Trockenwald gefährdet

John Mutorwa ernennt neuen Forstrat für Baumerhalt und Aufforstung

Forstrat Landwirtschaftsminister John Mutorwa, vorn Mitte hat mit Vizeminister Petrus Ilonga, links vorn, den neu konstituierten Forstrat von Namibia vorgestellt rechts von ihm Uukwambi-Chef Iipumbu Herman Iipumbu. Hinten links, Forstdirektor Joseph Hailwa aus dem Landwirtschaftsministerium, Vorsitzender Willem Groenewald von kommerziellen Farmerband, Maria Kasita als Vertreterin der Landgremien (Land Boards), Michael Otsub - leitender Forstbeamter des Ministeriums, Helena Shiweda – Vertreterin der Organisation für Natürliche Ressourcen (CBMRN: Community Bases Natural Resource Management) und Maria Kasita – Vizedirektorin aus dem Ministerium für Ländereien und Neusiedlung. Zwei Mitglieder fehlten bei der Vorstellung: Lady Hain Kaetopora, Landwirtschaftstechnikerin, und Vetuundja Kahapua, Vertreter des kommunalen Farmerverbands.

Skrupellose Elemente holzen illegal immer mehr kostbare Bäume ab. Landwirtschafts- und Forstenminister John Mutorwa ruft den neuen Forstrat und seine Beamte auf, die Nutzung der wenigen namibischen Holzreserven streng zu überwachen.

Windhoek – Mutorwa hat gestern den neuen, sechsköpfigen Forstrat vorgestellt, den er nach den Statuten des Forstgesetzes (Nr. 12 von 2001) ernannt hat. Darin sind folgende Instanzen vertreten: zwei Beamte des Landwirtschaftsministeriums, jeweils ein Vertreter der kommerziellen und kommunalen Farmerverbände, das Ministerium für Ländereien und Neusiedlung, die Landgremien (Land Boards) sowie die traditionellen Behörden. Als weiteres Mitglied und Sekretär des Forstrates, aber ohne Stimme, dient der ministerielle Forstdirektor, Joseph Hailwa.

Mutorwas Sorge, dass zu viele Bäume illegal abgeholzt werden, ergibt sich teils aus mangelnder Kontrolle über die Köhler, die unter Anderem im Bezirk Outjo unkontrolliert viele alte Mopane-Bäume abgekappt haben, und aus den Aktivitäten illegaler Holzfäller in den Nordregionen vom ehemaligen Ovamboland bis in die Region Caprivi hinein, wo das Dolfholz zur Beute fällt. Immerhin hat Forstdirektor Hailwa auf Medienfragen beteuert, dass seine Abteilung in fast allen Nordregionen Baumschulen betreibe, um der Lokalbevölkerung junge einheimische Nutzbäume (für Frucht, Holz und Schatten) anzubieten. Die Aufforstung und die Verbreitung einer Pflanzkultur wird auch von nichtstaatlichen Organisationen gefördert.

Mutorwa, der aus der baumreichen Region Kavango stammt, bemängelte, dass es heute in der Region keine Möbelfabrik mehr gäbe, wie sie vor der Unabhängigkeit betrieben wurde. Die Ausrede, dass es keine „Kapazitäten“ gebe, will er nicht gelten lassen.

Der Minister ermutigte den neuen Rat, die aktuelle namibische Forststrategie für den Zeitraum 2011-2015 sowie das SADC-Protokoll für Forsten als Regelwerke zu beachten.
von Eberhard Hofmann