Photovoltaik

Namibia: Solar-Hybridanlage sichert Stromversorgung in Tsumkwe

Namibia Solar-Hybridanlage sichert Stromversorgung in Tsumkwe_hier_Luftaufnahme von Tsumkwe_Foto_Addictive Picasso_wikipedia

Im Norden von Namibia entstand in der Gemeinde Tsumkwe eine Off-Grid-Solarstromanlage, die alle öffentlichen Gebäude und rund 100 Haushalte mit sauberem Sonnenstrom versorgt. Mit einer Solarleistung von 200 Kilowatt, einem Batteriespeicher von einer Megawattstunde und drei integrierten Dieselgeneratoren ist sie eine der größten netzfernen Solarstromanlagen Afrikas. Geplant und betreut wurde das Tsumkwe Energy Projekt von der Desert Research Foundation Namibia (DRFN). Betrieben werden soll es von NamPower, dem örtlichen Energieversorgungsunternehmen.

Namibia: Solar-Hybridanlage sichert Stromversorgung in Tsumkwe - hier: Luftaufnahme von Tsumkwe (Foto: Addictive Picasso - wikipedia)

Am 15. August 2011 gab es in Tsumkwe wieder rund um die Uhr Strom. Das gab es zuletzt vor drei Jahren. Damals konnte sich die Gemeinde die Stromproduktion noch leisten. Gestiegene Rohöl- und Transportkosten haben jedoch dazu geführt, dass der gemeindeeigene Dieselgenerator täglich nur noch für drei Stunden betrieben werden konnte. Die von der juwi-Gruppe in Kooperation mit dem lokalen Partner Alternative Energy Systems cc. (Alensy) in nur sechs Wochen realisierte Solar-Hybridanlage versorgt im Dorf die Krankenstation, Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung, Polizeiwache, eine Radiostation und das Mobilfunknetz sowie rund 100 Privathaushalte mit Strom.

Die 918 installierten polykristallinen Module versorgen Tsumkwe tagsüber zu 100 Prozent mit sauberem Solarstrom. Die in die Anlage integrierten drei Dieselgeneratoren mit einer Gesamtleistung von 630 KVA werden in den Abendstunden für je drei Stunden oder im Falle eines niedrigen Batteriestandes bedarfsorientiert zugeschaltet. Der produzierte Strom wird über eine Trafostation in zwei 11 kV Mini-Netze aufgeteilt. Durch das Aufteilen in so genannte "Mini-Grids" ist es möglich "unwichtige Verbraucher" so genannte Non-Essential Loads wie beispielsweise die Straßenbeleuchtung, zu Gunsten von "wichtigeren Verbrauchern" (Essential Loads), wie etwa die Krankenstation, vom Netz zu nehmen. Durch die neue Anlage kann die Gemeinde ihre Stromerzeugungskosten um 25 Prozent reduzieren.