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Die einmaligen Gesichter der Wüste Namib

Von Schwarzwälder-Bote
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Werner und Renate Niebel aus Schwenningen sind seit 15 Jahren jährlich zwei Monate in Namibia unterwegs. Die einmaligen Eindrücke halten sie in einem Breitwand-Kalender fest. Foto: Niebel Foto: Schwarzwälder-Bote

Villingen-Schwenningen (dis). 15 Jahre ist es nun her. Damals bereisten Werner und Renate Niebel aus Schwenningen erstmals das im Südwesten von Afrika gelegene Land Namibia. Die Perle Afrikas ließ sie nach dem zweimonatigen Aufenthalt nicht mehr los. Jedes Jahr, im Februar und März, tauchen sie ein in die besondere Faszination, die von der Wüste Namib ausgeht.

Im vergangenen Jahr durchquerten die beiden Schwenninger mit anderen Teilnehmern im Expeditionsstil die Wüste Namib über 60 Kilometer mit Langlaufski. Dies war äußerst Kraft sparend. Ein ZDF-Kamerateam begleitete die Expedition.

Von einem renommierten Reiseveranstalter wurde Werner Niebel gebeten, eine Safari durch das große Sandmeer der Wüste Namib auszuarbeiten. Mit einem Spezialfahrzeug und im Expeditionsstil (Campen) kann während sechs Tagen die Wüste Namib hautnah erlebt werden. Um dieses Erleben in der Sandwüste zu steigern, sind auf Wunsch kurze Wanderungen vorgesehen. Werner Niebel begleitet mit seinen Kenntnissen die Safari als Reiseleiter.

Namibia bietet auf kleinem Terrain auf der Welt einmalige und atemberaubende Landschaften.

Von Neugier getrieben versucht Werner Niebel durch Fotografieren die Eindrücke einzufangen und in einem Namibia-Kalender zu präsentieren. Im sechsten Jahr erscheint nun der Kalender und erfreut sich großer Beliebtheit.

Der Betrachter erliegt mit diesem Kalender der Faszination ganz außergewöhnlicher Landschaftseindrücke und Naturerscheinungen. Die Landschaftsmerkmale der Wüste Namib ziehen jeden Besucher in ihren Bann und wirken in der Erinnerung nachhaltig. So sind es stimmungsvolle Sonnenauf- und -untergänge, die Ehrfurcht auslösen.

Faszinierend ist in der Dünenwelt das Spektrum an vom Wind modellierten Formen, die von elegant einfach bis üppig überschwänglich reichen. Durch Verwitterungsvorgänge bearbeitete und für unsere Begriffe unfassbare Skulpturen in den Felsregionen, sind jede ein Wunder und ein Kunstwerk für sich. Die Pflanzenwelt hat Formen hervorgebracht, deren künstlerische Ausdruckskraft und Schönheit unwiderstehlich sind. Ohne ausgeklügelte Überlebensmechanismen könnte die Tierwelt in ihrem Habitat nicht bestehen, da es eigentlich lebensfeindlich ist. Unter der Erdoberfläche offenbart die Welt der Mineralien Wunder über Wunder.

Weil die Wüste Namib viele Wunder offenbart, hat der Namibia-Kalender 2011 den Titel "Faszination Natur". Die Informationstexte sind in deutscher und englischer Sprache ausgeführt. Der Kalender hat das Format 63 mal 32 Zentimeter. Gedruckt wurde das Fotokunstwerk bei Revellio in Villingen.

Weitere Informationen: Infos und Bestellung im Internet unter www.reweni-namibia-kalender.de; per E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder Telefon 07720/81 21 77.

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03.12.2010
Günter Nooke reist ins südliche Afrika

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Der Persönliche G8-Afrika­be­auf­tragte der Bundes­kanzlerin im Bundes­ministerium für wirt­schaft­liche Zu­sammen­arbeit und Ent­wicklung, Günter Nooke, reist heute zu Ge­sprächen nach Südafrika, Namibia und Simbabwe. Er wird dabei unter anderem den namibischen Premier­minister Nahas Angula und Vertreter der deutschen ent­wicklungs­po­li­tischen Zu­sammen­arbeit vor Ort treffen.

Auftakt der Reise bildet ein Austausch zur deutsch-südafrikanischen Wissen­schafts­ko­operation mit dem Leiter des African Institute for Mathematical Sciences (AIMS), einem der führenden pan­afrikanischen Forschungs­institute in Kapstadt. Mit der "Next Einstein Initiative" plant AIMS, bis 2020 fünfzehn afrikanische Mathematikinstitute auf dem Kontinent zu gründen. Dazu Günter Nooke: "Deutschland wird diese Initiative weiter stark unter­stützen. Zuerst weil es Afrika voranbringt, und nicht zuletzt, weil Einstein der bekannteste Deutsche weltweit ist."

Im Anschluss wird Günter Nooke an einer Konferenz zum Thema Nationenbildung und Wiedergutmachung in Deutschland und Südafrika teilnehmen.

Bei dem Besuch der ältesten Uranmine des Landes und größten Tagebaumine der Welt will sich Nooke ein Bild über das Berg­bau­management und die Umweltschäden machen.

In Simbabwe wird Günter Nooke Gespräche mit Premierminister Morgan Tsvangirai und der Menschenrechtspreisträgerin Jenni Williams führen. Die Entwicklungszusammenarbeit mit Simbabwe ist 2002 unterbrochen worden.

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04.12.2010

Mit Bildung aus der Armut

Das Clay House Projekt in Namibia sorgt für Beschäftigungsperspektiven

Von Susanne Laudahn
Arbeitslosigkeit ist in Namibia generell ein großes Problem, Jugendliche sind davon überproportional betroffen. Das Clay House Project schafft Arbeitsmöglichkeiten.
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»Abraham, Abraham«, schreien die Kinder begeistert und rennen den technischen Leiter des SODI-Trockentoilettenprojektes auf seinem Weg zur Baustelle fast um. Abraham Simon ist für viele Kinder in den Wellblechhüttensiedlungen Otjiwarongos ein großes Vorbild. Er ist einer von ihnen und er hat es geschafft. Er hat einen festen Job mit regelmäßigem Einkommen und er kann was, nämlich Toiletten bauen.

In Namibia sind über 50 Prozent der Erwachsenen arbeitslos. Viele Familien sind finanziell abhängig von der Rente der Großeltern. Besonders hoch ist die Erwerbslosenrate jedoch unter Jugendlichen. Mangelnde Schulkenntnisse und fehlende Ausbildung sind dabei die größten Hemmnisse für eine Anstellung, die den Weg aus der Armut weist.

Das Schulsystem war früher vor allem auf die weiße Bevölkerungsminderheit ausgerichtet. Seit der Unabhängigkeit Namibias, im Jahr 1990, wurden jedoch Schulen für alle Kinder gebaut und weit reichende Reformen durchgeführt. Auch Abraham, der in bescheidenen Verhältnissen in der Nähe von Opuwa, im Norden Namibias, aufwuchs, konnte so eine Schule besuchen. Nach einer Maurerausbildung arbeitet er seit 2000 beim Trockentoilettenprojekt des Clay House Projects (CHP), SODIs namibischem Projektpartner.

Auch wenn in den vergangenen Jahren immer mehr Kinder die Schule besuchen konnten – die Einschulungsrate liegt derzeit bei über 90 Prozent –, sind die LehrerInnenausbildung und die Ausstattung der Schulen noch immer ungenügend. So liegt das namibische Bildungsniveau noch weit unter dem der Nachbarstaaten. Für viele Jugendliche reicht das in den Schulen vermittelte Wissen oft nicht aus, um anschließend einen Job zu finden. Da es in Namibia kaum ausgebildete Mathelehrer gibt, musste auch Abraham Mathematikgrundlagen in verschiedenen Fortbildungskursen bei seinem Arbeitgeber erlernen. Auch zukünftig wird das CHP diese Fortbildungsangebote leisten müssen, da in Namibia erst im Jahr 2012 Mathematik als Pflichtfach eingeführt werden soll.

Vor allem wegen seiner Fähigkeit Menschen zu führen, seines technischen Verständnisses und seiner Zuverlässigkeit hat sich Abraham in den letzten Jahren vom Vorarbeiter zum Co-Manager hochgearbeitet. Nun gibt er sein Wissen an die Lehrlinge des CHP weiter. Denn über die Qualifizierung der MitarbeiterInnen hinaus bildet das Trockentoilettenprojekt 50 Jugendliche und junge Erwachsene zu Baufachleuten aus. Die Jugendlichen erhalten mit dem Training die Chance auf eine Anstellung oder ein Einkommen aus selbstständiger Arbeit und tragen so zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei.

Den Weg aus der Armut finden nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene durch die beruflichen Ausbildungsprogramme des Clay House Projects. Durch den Bau von Kindergärten tragen SODI und das CHP maßgeblich dazu bei, auch die frühkindliche Bildung zu fördern. Nur durch die so genannte Vorschule kann sichergestellt werden, dass alle Kinder Englisch, die Amtssprache Namibias, sprechen, wenn sie zur Schule kommen. Somit wird bereits hier der Grundstein für eine gute Schul- und spätere Berufsausbildung gelegt. Denn nur wer erfolgreich die Schule abschließt, kann eine feste Anstellung finden wie Abraham Simon. Viele Jungen und Mädchen werden ihm nacheifern, auch und gerade weil er weiter lernt und Karriere macht.

Drei Projekte, die bereits erfolgreich arbeiten, brauchen Ihre Unterstützung

Bitte spenden Sie auf das gemeinsame Konto:
SODI e.V. Konto 10 20 101,
bei der Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Kennwort: »Soliaktion«

ND-Solidaritätsaktion 2010 - »Perspektiven schaffen« - Spenden bis 02.12.10: 2.672,00 Euro

Zeller Augenärzte helfen in Namibia

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Augen-OP-Camp in Rundu/Namibia erfolgreich abgeschlossen

Zurück aus Afrika blickt der Verein Kids’ and Poors’ Eyes International e.V. auf einen erfolgreichen und interessanten Einsatz in Rundu/ Namibia im Grenzgebiet zu Angola zurück.

Zwei Schwerpunkte hatte der diesjährige Einsatz der sieben aktiven Mitglieder des Vereins im Kampf gegen vermeidbare Erblindungen in der zweiten Woche der rheinland-pfälzischen Herbstferien in dem afrikanischen Land, das den Deutschen aufgrund der Geschichte besonders verbunden ist:

Gemeinsam mit dem einheimischen Augenarzt Dr. Emmanuel Zhou operierten die beiden Augenärzte Dr. Andreas Künster und Dr. Thomas Schwarz vom Augenzentrum Mittelmosel täglich bis zu 60 mittellose, am grauen Star (Cataract) erblindete oder an grünem Star (Glaukom) schwer erkrankte Namibier kostenlos mit modernen Operationstechniken. Die Ärzte wurden dabei von den medizinischen Fachkräften Annette Kaiser, Regina Schwarz und Heike Seiberling unterstützt. Für ihren Einsatz wurden dem Team der OP-Trakt sowie zwei Krankenstationen des lokalen Krankenhauses zur Verfügung gestellt.

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lk-re: Peter Platten, Vorsitzender Dr. Andreas Küster, VS Dr. Thomas Schwarz; Gruppenfoto mit Präsident Hifikepunye Pohamba

Erschreckend hoch war in diesem Jahr die Anzahl der zum Teil sehr jungen Patienten mit beidseitiger Erblindung. weiterlesen...

Michael Gorbatschow und die namibische Schule Baumgartsbrunn erhält Marion Dönhoff Preis 2010

Seit 2003 vergeben die Wochenzeitung «Die Zeit», die «Zeit»-Stiftung «Ebelin und Gerd Bucerius» und die Marion Dönhoff Stiftung jährlich den mit 20 000 Euro dotierten «Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung 2010». In diesem Jahr erhielt der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow diesen Preis. Gorbatschow habe sich wie kaum ein anderer für Freiheit und Frieden auf der Welt eingesetzt, hieß es in der Begründung der Jury. Die Laudatio hielt der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP). Der mit 10 000 Euro dotierte Förderpreis ging an die Farmschule Baumgartsbrunn in Namibia. Damit würdigt die Jury den Einsatz der Helmut-Bleks-Stiftung in Namibia. Dort wird „Jugendlichen und jungen Frauen durch die Vermittlung von Bildung langfristig geholfen. Ein herausragendes Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe“, begründete Theo Sommer die Entscheidung der Jury. Ihr gehören u.a. Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker und Anne Will an.

Die beiden Preise wurden am 28.11.2010 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg im Rahmen eines Festaktes verliehen.

In Münster ist die Freude riesengroß.

Buergersinnstiftung

Die beiden Vorstände der Münsteraner Bürger-Sinn-Stiftung, die das Konzept für Baumgartsbrunn weiterentwickelte und vor fünf Jahren von Helmut Bleks mit der Geschäftsführung der Helmut-Bleks-Stiftung betraut wurde, waren von der Auszeichnung vollkommen überrascht. Christian Behrens: „Wir freuen uns sehr, dass Afrika und seine Herausforderungen mit dieser Auszeichnung in den Mittelpunkt gestellt werden.“ Prof. Dr. Wolfgang Fiegenbaum ergänzt: „Diese Auszeichnung wird auch dem von uns gemeinsam mit der Stadt Münster verliehenen „ Nord-Süd-Preis“ und damit einer sinnvollen Entwicklungsarbeit noch einmal weitere Bedeutung verleihen.“

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am Tag der Preisverleihung in Hamburg von links: Hans-Dietrich Genscher (Laudator für Gorbatschow), M. Gorbatschow, Prof. Wolfgang Fiegenbaum, Michael Bleks, Gabi Bauer (Laudatorin für Helmut-Bleks-Stiftung/bürger:sinn:stiftung), H.-Christian Behrens

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Pressekonferenz v.l.: Gorbatschow, Dr. Theo Sommer, Behrens, Genscher

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