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Autor: CHRISTIAN IPPACH

"Die Bayern hauen wir weg"

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Burlafingen.  In Elchingen rollt ab Samstag der Fußball. Besonderes Highlight beim Jugend-Eurocup ist die Streethouse-Auswahl Namibia. Seit letzter Woche sind die Kicker in Burlafingen, wo sie im Clubheim des SC übernachten.

Pudelmützen brauchten die Streethouse-Kicker bisher kaum. Am Samstag soll es immerhin für ihre Gegner Niederlagen hageln. Foto: Volkmar Könneke

Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Diese Binsenweisheit des Hallenfußballs müssen die Streethouse-Kicker aus Namibia bis zum Start des U11-Eurocup noch verinnerlichen - mit der Bande haben sie noch nie gespielt. Weil die Temperaturen in dem südafrikanischen Land nur selten unter 25 Grad fallen, ist dort Fußball unterm Hallendach überflüssig. Ihren Trainingsrückstand holen die elf zehn- und elfjährigen Kicker jedoch seit knapp einer Woche in Burlafingen auf, wo sie beim örtlichen Sportclub übernachten und vorgestern an einem Trainingsturnier in der Iselhalle teilgenommen haben.

Die Übungseinheiten absolvierte das Team in der Brühlhalle in Oberelchingen. Dort, wo die Streethouse-Auswahl am Samstag beim U11-Eurocup gegen die Nachwuchsmannschaft des FC Bayern München und andere Hochkaräter der Szene antritt. Moralischen Beistand leisten 17 mitgereiste Mütter und Väter, ein Pfarrer und die beiden Trainer Georg Engelbauer und Werner Bader. "Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen", sagt Streethouse-Coach Engelbauer, "aber mit ein bisschen Glück könnten wir die Gruppenphase überstehen." Wenn nicht, ist allerdings auch ein frühes Ausscheiden kein Beinbruch für die Namibier. Denn ein Erlebnis kann ihnen sowieso niemand mehr nehmen: die Reise nach Deutschland.

Für die jungen Fußballer ist der zweiwöchige Aufenthalt so etwas wie die erste Begegnung mit den eigenen Wurzeln, für ihre Eltern die Gelegenheit, Bekannte und Verwandte zu besuchen. Bis auf wenige Ausnahmen besteht das Team nämlich aus Kindern deutscher Auswanderer, die aufgrund der Kolonialvergangenheit Namibias auch heute noch einen nennenswerten Anteil der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen (siehe Infokasten). Deutsch ist deswegen nicht nur Mannschaftssprache, sondern für fast alle Muttersprache. "Wir haben aber auch vier Kinder aus der afrikanischen Unterschicht dabei, die Oshivambo oder Afrikaans, die anderen beiden Nationalsprachen Namibias, sprechen", sagt Trainer Engelbauer. Für einen der Jungen habe eine Hilfsorganisation den Flug nach Deutschland ermöglicht, in den restlichen drei Fällen seien die Eltern komplett für die Reisekosten aufgekommen. Der mitgereiste Pfarrer soll dafür sorgen, dass die vier schwarzen Jugendkicker kein Heimweh nach Namibia bekommen.

Auch sonst haben Engelbauer und Bader keine Mühen gescheut, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, die sich aus Fußballern von vier verschiedenen Vereinen zusammensetzt: dem Sportklub Windhoek, dem Khomastar Footballclub, den Ramblers - allesamt aus der Landeshauptstadt Windhoek - und dem Sportklub Swakopmund.

Die Organisation in Deutschland übernahmen indes der SC Burlafingen und Tom Fuchs, der den U11-Eurocup 2011 zum sechsten Mal leitet. "Es war immer mein Traum, dass eine afrikanische Mannschaft an dem Turnier teilnimmt", sagt Fuchs. Dank des ehemaligen SSV-Ulm Coachs Martin Gröh, der den Kontakt herstellte, ist sein Traum in Erfüllung gegangen.

Die Kosten für die Übernachtungen und die Verpflegung tragen der SC Burlafingen und die Firma Schwenk, die im Norden Namibias ein großes Zementwerk baut. Am Freitag war die Streethouse-Auswahl bereits bei einer Werksbesichtigung in Allmendingen. Auch sonst war der Terminkalender prall gefüllt: Stadtbesichtigung in Ulm, Gottesdienst im Münster und ein Besuch des Erlebnisbades Wonnemar.

Viele tolle Eindrücke, die nur dadurch leicht getrübt werden, dass das Tauwetter in der Region anderthalb Wochen zu früh eingesetzt hat. Schnee haben die Jungs aus Namibia nämlich noch nie gesehen.

Weil der "Wettergott" bisher kein Einsehen hatte, hoffen die Streethouse-Kicker nun auf den "Fußballgott". In Gruppe C gehts für sie am Samstag auch gegen den deutschen Rekordmeister. Stürmer Mirko glaubt an ein Fußballwunder und prognostiziert seinem Lieblingsclub eine verheerende Niederlage: "Die Bayern hauen wir mit 7:0 weg."

Fußball gilt neben Rugby als beliebteste Sportart. Bekanntester Nationalspieler ist Collin Benjamin (HSV).

Der sechste U11-Eurocup findet am Samstag ab 8.15 Uhr in der Brühlhalle in Oberelchingen statt. Am Start sind 24 Teams aus sieben Nationen. In vier Gruppen mit jeweils sechs Mannschaften werden die Viertelfinalisten ermittelt (Platz 1 und Platz 2). Das Finale ist am Sonntag um 15.30 Uhr.

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Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen
Donnerstag, 13. Januar 2011

Human_PlusFoto und Artikel: DANIELA VEUGELERS

Nettetal. Die Nettetaler Hilfs-organisation „Human Plus“ ist seit vielen Jahren weltweit aktiv, um den notleidenden Menschen zu helfen. Seit dem Jahr 2005 arbeitet der Verein mit der „Catholic Aids Action Namibia“ zusammen, die vor Ort vor allem die zahlreichen Aidswaisen sowohl materiell (Schuluniformen) als psychologisch unterstützt.
„Der Kontakt kam damals über Pater Houben, Generalvikar der  Ordensgemeinschaft der Oblaten zustande“, erinnert sich Anestis Ioannidis. Seitdem liefert die Hilfs-organisation jährlich zwischen 40 und 50 Tonnen Hilfsgüter an die „Catholic Aids Action Namibia“.

Das neueste Ziel von „Human Plus“ ist der Aufbau einer Nähschule im Owamboland. „Eine Ausbildung ist die beste Zukunftsvorsorge“, so Anestis Ioannidis, Vorsitzender der Hilfsorganisation. Deshalb plant die Hilfsorganisation die Reaktivierung ihrer Nähschule. Vor zwei Jahren wurden bereits 15 junge Frauen zur Schneiderin ausgebildet. Jetzt soll die „Hilfe zur Selbsthilfe“ wiederbelebt werden.

„Zur Ausbildung von Kindern gehört nicht nur der Schulbesuch, sondern ganz wesentlich auch eine berufliche Qualifizierung“, wirbt Ioannidis bei den Menschen im Grenzland um Unterstützung für das Projekt. Für den Aufbau der Nähschule sucht der Verein noch mechanische Nähmaschinen (Tretnähmaschinen), da es eine Anbindung an das Stromnetz des Landes nicht gibt.

„Nach dem ersten Aufruf in den Grenzland-Nachrichten haben wir bereits vier Tretnähmaschinen erhalten“, freut sich der Nettetaler. Wertvolle Hilfe zur Realisierung des Projektes erhält der Verein auch durch Norbert Backes. Der Lobbericher Zweirad- und Nähmaschinenmeister hat sich bereit erklärt, die gespendeten Tretnähmaschinen kostenlos auf eventuelle Mängel zu prüfen und bei Bedarf zu reparieren. „Die Hilfe zur Selbsthilfe ist der einzige richtige Weg“, findet der Innungsobermeister. „Diese Aufgabe ist eine interessante Herausforderung, da ich diese Modelle noch nie repariert habe. Da werde ich an der ein oder anderen Stelle bestimmt fummeln müssen“, so Backes.

Der Verein „Human Plus“ hofft, in naher Zukunft 20 Tretnähmaschinen der Marken Pfaff, Singer, Naumann oder Opel auf die Reise nach Namibia schicken zu können. Vor Ort werden dann die jungen Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet. Nach der Ausbildung erhalten die Schneiderinnen ein Zertifikat  und werden ausgerüstet mit einer Nähmaschine, Nähgarn und Stoff. „So können die jungen Frauen ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien selbst bestreiten“, so Ioannidis.

Spender, die eine Tretnähmaschine kostenlos abzugeben haben, wenden sich bitte telefonisch direkt an Norbert Backes, Telefon 02153/ 405405.

Delmenhorster_Kreisblatt_Logo

 

Willms_Schlersolidaritt

Diese Willms-Schülerinnen sammeln durch den Verkauf von Bastelarbeiten an ihrem Stand Geld für den guten Zweck. FOTO: Andreas Nistler

11. Dezember 2010

„Bastelarbeiten besonders beliebt“

„Weihnachten am Willms“ überzeugt durch Angebotsvielfalt, Kreativität und festliche Stimmung

Das Gymnasium an der Willmsstraße hat in diesem Jahr eine Gesamtsumme von exakt 5688,88 Euro eingenommen. Die Hälfte geht an die Gemeinde Okakarara in Namibia, die andere Hälfte fließt schulinternen Zwecken zu. Von Nina J. Wagenknecht

delmenhorst. „Man merkt, dass bald Weihnachten ist“, sagt der elfjährige Kai-Ole Wachsmuth und lächelt. Gemeinsam mit seiner Klasse verkauft er Kekse für den guten Zweck. Es macht ihm und seinem Mitschüler Lennard Meyer Spaß, den vorbeiziehenden Besuchern selbst gemachtes Gebäck anzubieten. „Die Leute sind freundlich und lächeln, wenn wir sie ansprechen. Keiner beschwert sich über die Preise“, erzählt Lennard und lacht.

Gestern lud das Gymnasium an der Willmsstraße seine Besucher zu „Weihnachten am Willms“ ein. „Wir hoffen, dass wir durch unser großes Angebot viel Geld einnehmen“, sagt die 13-jährige Sarah Strauß aus der 8c. „Es ist ein sehr wichtiges Ereignis an unserer Schule“, betont auch Schulleiter Burkhard Leimbach. „Seit vier Jahren unterstützen wir durch die Hälfte unserer Einnahmen „Steps for children“, um deren Projekt in Okakarara zu fördern.“ weiterlesen...

13.12.2010

Hilfe für Namibia trägt Früchte

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Selters/Hadamar. Hilfe für Kinder im Slumviertel von Swakopmund in Namibia: Das ist seit 2001 das Ziel der Okanona-Kinderhilfe mit Sitz in Selters und zahlreichen Mitgliedern im Westerwald sowie rund um Hadamar. Kürzlich waren wieder Abgesandte aus Deutschland in Namibia und brachten einen Scheck über 10 000 Euro mit. Das «Okanona Child Care Project» wurde vor zehn Jahren von Siggy Fraude, einer Deutschen in Namibia, gegründet. «Okanona» bedeutet «Kind» in der Sprache der Owambo. Die Okanona-Kinderhilfe in Deutschland wurde ein Jahr später im Evangelischen und Johanniter-Krankenhaus in Selters ins Leben gerufen.   

Die jüngste Abordnung, bestehend aus Ursula Reuhl, Karin Müller und Karin Dienstbach, besuchte mehrere Kindergärten, denen Okanona hilft. Die Tagesstätten ermöglichen es den Eltern, einer Arbeit nachzugehen, bieten aber auch selbst Arbeit. So wird unter anderem jungen Frauen die Ausbildung zur Erzieherin finanziert. Der Schwerpunkt des Hilfsprojekts ist es aber, Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Das Wohnheim der Marienschwestern in Swakopmund beispielsweise bietet Kindern Übernachtungsmöglichkeiten, um ihnen einen weiten Schulweg zu ersparen, außerdem regelmäßiges Essen und Hausaufgabenbetreuung.

Der wichtigste Besuch galt der Hanganini School. In diese Schule gehen rund 450 Kinder, und es fehlen Klassenräume. Okanona hat 10 000 Euro gespendet, damit ein neuer Raum gebaut werden kann. Überrascht erlebten die Gäste aus dem Westerwald, dass die ganze Schule auf den Beinen war, um sie zu empfangen. Es wurde gesungen, getanzt und Gedichte aufgesagt.  
 

Wer das Hilfsprojekt unterstützen möchte, kann sich an die Vorsitzende Sabine Märtens, Telefon:  (01 71) 2 12 51 32, wenden oder sich unter http://www.okanona.de informieren. nnp


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