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Postkoloniale Erinnerung in Namibia

Larissa Förster: Postkoloniale Erinnerungslandschaften; Buchcover


Wie Deutsche und Herero des Kriegs von 1904 gedenken

Der Krieg in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (1904-1908) ist noch heute ein zentrales Ereignis der namibischen Geschichte. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es unter den sogenannten „Zivilisierungsbemühungen“ der deutschen Kolonialherren zum Aufstand der Herero und Nama. Die Kolonialmacht führte einen erbitterten Kampf gegen große Teile der afrikanischen Bevölkerung, der die Vernichtung zehntausender Herero und Nama zur Folge hatte. Die Erinnerungen der deutsch- und hererosprachigen Namibier an diesen Krieg sind sehr unterschiedlich und dennoch miteinander verflochten. Die Kölner Ethnologin Larissa Förster hat die mündlichen Kriegsüberlieferungen sowie die Gedenkrituale untersucht und Entstehung und Wandel der beiden Erinnerungskulturen eingehend beschrieben.



Ein Studiogespräch mit der Ethnologin Larissa Förster 
(Beitrag Nr. 3 auf der web-seite des wdr)

 

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Larissa Förster: Postkoloniale Erinnerungslandschaften. Wie Deutsche und Herero in Namibia des Kriegs von 1904 gedenken

Campus Verlag
39,90 Euro


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Herero-Schädel in der Freiburger Uni sollen jetzt würdevoll bestattet werden
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Ein Rückgabestreit beschäftigt derzeit diverse Universitäten und Museen: Noch immer liegen dort menschliche Schädel, die als Beutestücke aus dem Herero-Aufstand in Namibia nach Deutschland gebracht wurden. Nachfahren der Herero fordern sie jetzt zurück, um sie würdevoll bestatten zu können.Menschliche Knochen, Schädel, Schrumpfköpfe, Mumien - was in europäischen Museen zu sehen ist, könnte einem Gruselkabinett alle Ehre machen. Doch die Exponate sind echt, etwa im Historischen und im Völkerkundemuseum St. Gallen in der Schweiz. Wo Schrumpfköpfe ausgestellt werden, kommen die Menschen in Massen. Diese Köpfe hackten kriegerische Stämme im Amazonasgebiet ihren Feinden ab. Die Sammlungen wandern um die Welt. In St. Gallen löste die Schau eine heftige Debatte aus, ob man menschliche Körperteile ausstellen darf, die grausame Zeugnisse von Kriegsverbrechen und Völkermord sind.

Biodiversität im südlichen Afrika – nachhaltiges Landmanagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt

Von Noreen Hirschfeld

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Biodiversität – biologische Vielfalt – ist notwendig für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts. Ihre globale Bedrohung ist deshalb ein wichtiges Thema, nicht nur für Fachkundige. Das BIOTA Southern Africa Project untersuchte über fast ein Jahrzehnt die Veränderungen der Biodiversität im südlichen Afrika mit Hinblick auf Möglichkeiten nachhaltigen Landmanagements. Mit diesem dreibändigen Buch in englischer Sprache werden nun die Ergebnisse vorgestellt – fachlich präzise und gleichzeitig allgemein verständlich.

Zwischen 2001 und 2010 analysierten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen fächerübergreifend die Ursachen, Trends und Prozesse der Veränderungen der biologischen Vielfalt in Namibia und dem westlichen Südafrika. Das Buch, das thematisch in drei Bände untergliedert ist, fasst die Untersuchungsergebnisse und Schlussfolgerungen der verschiedenen Teilprojekte auf lokaler und regionaler Ebene zusammen.

Im ersten Band werden neben dem einleitenden Teil und der Erläuterung der Untersuchungsmethoden ausführlich Klima, Böden, Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen der Daueruntersuchungsflächen in 37 ausgewählten Gebieten – den Observatorien – beschrieben sowie die beobachteten Veränderungen während des Projektzeitraums. Grafiken und Tabellen verschaffen dabei einen guten Überblick über die große Datenmenge und vereinfachen Vergleiche. Durch viele Fotos – von faszinierenden Makroaufnahmen seltener Insekten bis hin zu beeindruckenden Landschaftspanoramabildern – wird die Vielfalt von Landschaft und Organismen in Namibia und dem westlichen Südafrika visuell attraktiv und anschaulich präsentiert. weiterlesen...

Wir kommen wieder!

Zwar schied die U11 "Streethouse"-Auswahl aus Namibia nach einem 1:6 gegen den Hamburger SV nach der 1. Runde aus und der angekündigte Sieg gegen die Bayern Jungs konnte in diesem Jahr noch nicht umgesetzt werden, aber die Spieler des namibischen Fußball hatten ganz offensichtlich nicht nur viel vor, sondern auch viel Spaß! Für den jungen Zulu Kamatuka wurde sogar eigens ein  neuer Preis eingerichtet - in der Kategorie "Most Magic Player" der Spiele. Pressebericht

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...and the "MOST MAGIC PLAYER" is...

Zulu Kamatuka, für den erstmals in Elchingen beim U-11-Eurocup die Auszeichnung "most magic player" kreiert wurde, wäre eine große Karriere in Europa ein Traum.

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Der erst achtjährige Zulu Kamatuka, der sich wie der Großteil seiner Mitspieler nach der Ankunft in Deutschland erst einmal Hallensportschuhe besorgen musste, spielte sich bei seinem ersten Europa-Aufenthalt in der Streethouse Auswahl Namibias in die Notizbücher der Talentspäher. "Es ist schön zu sehen, mit welcher Unbekümmertheit er daherkommt", lobte Andreas Rothe, Trainer von Bayer Leverkusen. Nachdem Namibia in der Vorrunde ausgeschieden war, hatte Leverkusen bereits vorgehabt, mit Zustimmung der Turnierleitung bei einer Halbfinal-Qualifikation den afrikanischen Wirbelwind einzusetzen. Die Rheinländer scheiterten aber im Viertelfinale im Neunmeterschießen am FC Bayern.

Zulu war der Meinung, dass das Turnier "eine gute Erfahrung für mich war. Ich will Profi werden", sprudelte es aus der "Zaubermaus" hervor. mehr...

Presseberichte: Augsburger Allgemeine, Südwest-Presse


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Autor: CHRISTIAN IPPACH

"Die Bayern hauen wir weg"

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Burlafingen.  In Elchingen rollt ab Samstag der Fußball. Besonderes Highlight beim Jugend-Eurocup ist die Streethouse-Auswahl Namibia. Seit letzter Woche sind die Kicker in Burlafingen, wo sie im Clubheim des SC übernachten.

Pudelmützen brauchten die Streethouse-Kicker bisher kaum. Am Samstag soll es immerhin für ihre Gegner Niederlagen hageln. Foto: Volkmar Könneke

Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Diese Binsenweisheit des Hallenfußballs müssen die Streethouse-Kicker aus Namibia bis zum Start des U11-Eurocup noch verinnerlichen - mit der Bande haben sie noch nie gespielt. Weil die Temperaturen in dem südafrikanischen Land nur selten unter 25 Grad fallen, ist dort Fußball unterm Hallendach überflüssig. Ihren Trainingsrückstand holen die elf zehn- und elfjährigen Kicker jedoch seit knapp einer Woche in Burlafingen auf, wo sie beim örtlichen Sportclub übernachten und vorgestern an einem Trainingsturnier in der Iselhalle teilgenommen haben.

Die Übungseinheiten absolvierte das Team in der Brühlhalle in Oberelchingen. Dort, wo die Streethouse-Auswahl am Samstag beim U11-Eurocup gegen die Nachwuchsmannschaft des FC Bayern München und andere Hochkaräter der Szene antritt. Moralischen Beistand leisten 17 mitgereiste Mütter und Väter, ein Pfarrer und die beiden Trainer Georg Engelbauer und Werner Bader. "Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen", sagt Streethouse-Coach Engelbauer, "aber mit ein bisschen Glück könnten wir die Gruppenphase überstehen." Wenn nicht, ist allerdings auch ein frühes Ausscheiden kein Beinbruch für die Namibier. Denn ein Erlebnis kann ihnen sowieso niemand mehr nehmen: die Reise nach Deutschland.

Für die jungen Fußballer ist der zweiwöchige Aufenthalt so etwas wie die erste Begegnung mit den eigenen Wurzeln, für ihre Eltern die Gelegenheit, Bekannte und Verwandte zu besuchen. Bis auf wenige Ausnahmen besteht das Team nämlich aus Kindern deutscher Auswanderer, die aufgrund der Kolonialvergangenheit Namibias auch heute noch einen nennenswerten Anteil der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen (siehe Infokasten). Deutsch ist deswegen nicht nur Mannschaftssprache, sondern für fast alle Muttersprache. "Wir haben aber auch vier Kinder aus der afrikanischen Unterschicht dabei, die Oshivambo oder Afrikaans, die anderen beiden Nationalsprachen Namibias, sprechen", sagt Trainer Engelbauer. Für einen der Jungen habe eine Hilfsorganisation den Flug nach Deutschland ermöglicht, in den restlichen drei Fällen seien die Eltern komplett für die Reisekosten aufgekommen. Der mitgereiste Pfarrer soll dafür sorgen, dass die vier schwarzen Jugendkicker kein Heimweh nach Namibia bekommen.

Auch sonst haben Engelbauer und Bader keine Mühen gescheut, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, die sich aus Fußballern von vier verschiedenen Vereinen zusammensetzt: dem Sportklub Windhoek, dem Khomastar Footballclub, den Ramblers - allesamt aus der Landeshauptstadt Windhoek - und dem Sportklub Swakopmund.

Die Organisation in Deutschland übernahmen indes der SC Burlafingen und Tom Fuchs, der den U11-Eurocup 2011 zum sechsten Mal leitet. "Es war immer mein Traum, dass eine afrikanische Mannschaft an dem Turnier teilnimmt", sagt Fuchs. Dank des ehemaligen SSV-Ulm Coachs Martin Gröh, der den Kontakt herstellte, ist sein Traum in Erfüllung gegangen.

Die Kosten für die Übernachtungen und die Verpflegung tragen der SC Burlafingen und die Firma Schwenk, die im Norden Namibias ein großes Zementwerk baut. Am Freitag war die Streethouse-Auswahl bereits bei einer Werksbesichtigung in Allmendingen. Auch sonst war der Terminkalender prall gefüllt: Stadtbesichtigung in Ulm, Gottesdienst im Münster und ein Besuch des Erlebnisbades Wonnemar.

Viele tolle Eindrücke, die nur dadurch leicht getrübt werden, dass das Tauwetter in der Region anderthalb Wochen zu früh eingesetzt hat. Schnee haben die Jungs aus Namibia nämlich noch nie gesehen.

Weil der "Wettergott" bisher kein Einsehen hatte, hoffen die Streethouse-Kicker nun auf den "Fußballgott". In Gruppe C gehts für sie am Samstag auch gegen den deutschen Rekordmeister. Stürmer Mirko glaubt an ein Fußballwunder und prognostiziert seinem Lieblingsclub eine verheerende Niederlage: "Die Bayern hauen wir mit 7:0 weg."

Fußball gilt neben Rugby als beliebteste Sportart. Bekanntester Nationalspieler ist Collin Benjamin (HSV).

Der sechste U11-Eurocup findet am Samstag ab 8.15 Uhr in der Brühlhalle in Oberelchingen statt. Am Start sind 24 Teams aus sieben Nationen. In vier Gruppen mit jeweils sechs Mannschaften werden die Viertelfinalisten ermittelt (Platz 1 und Platz 2). Das Finale ist am Sonntag um 15.30 Uhr.

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