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Augsburger Allgemeine Zeitung, 23. April 2011

Freiwilligendienst: Tapfheimer war sechs Monate als Sportlehrer in Namibia

Der Tapfheimer Florian Bau (25 Jahre) war sechs Monate lang als Sportlehrer in Namibia. Dort hat er nicht nur viel über die afrikanische Kultur, sondern auch über sich selbst gelernt. Von Markus Erdt

 

Fuballcup

Die Klasse 11 A der St. Joseph’s Highschool freut sich über den Gewinn des Florian-Cups, der zu Ehren des Tapfheimer Sportfreiwilligen ausgespielt wurde.

Döbra/Tapfheim Florian Bau wollte schon lange eine andere Kultur kennenlernen – eine andere Lebenseinstellung und Mentalität ergründen und damit seinen eigenen Horizont erweitern. „Es muss nicht alles perfekt sein, damit es funktioniert“, so lautet die wichtigste Lektion, die der Tapfheimer zuletzt gelernt hat.

Im namibianischen Dorf Döbra, 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Windhoek, absolvierte der 25-Jährige einen sechsmonatigen Freiwilligendienst, den die Bayerische Sportjugend ausschreibt. Das Ziel: Mit Sport die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Ob Florian Bau mit seinem Einsatz dieses Ziel erreicht hat, diese Frage möchte er selber nicht so gerne beantworten. Seine Antwort fällt in der ihm eigenen Bescheidenheit so aus: „Ich hoffe, ich habe ein bisschen was bewegen können.“

Als staatlich geprüfter Sportlehrer war die inhaltliche Umsetzung kein Problem. Mehr Anstrengungen verlangten ihm die Rahmenbedingungen der St. Joseph’s Highschool ab. 15 Lehrer sind dort für über 400 Schüler im Alter zwischen 13 und 20 Jahren verantwortlich. Sportunterricht spielt da eine eher untergeordnete Rolle. „Die Schüler wollen meistens nur spielen und die Lehrer nutzen die Sportstunde als willkommene Gelegenheit, sich vom stressigen Schulalltag zu erholen“, erzählt Bau. weiterlesen...

Allgemeine Zeitung, AZ, 11.04.2011, Stefan Fischer

Lokaler Führerschein im neuen Land

Verwaltungsabkommen zwischen Deutschland und Namibia: Fahrerlaubnis ist konvertierbar

Fuhrerschein-004-400x300Der namibische Führerschein kann gegen die deutsche Fahrerlaubnis umgetauscht werden, wenn sich dessen Inhaber im jeweils anderen Land befindet. Möglich wird dies durch ein Verwaltungsabkommen, das Namibia und Deutschland vor wenigen Monaten unterzeichnet haben.

Windhoek/Bonn – Wer einen namibischen Führerschein hat und für eine gewisse Zeit (z.B. zum Studium oder arbeitsbedingt) in Deutschland lebt, kann seinen namibischen in einen deutschen Führerschein umtauschen. Das Gleiche gilt auch andersherum.

Grundlage für die Konvertierbarkeit der Führerscheine ist ein Verwaltungsabkommen, das George Simataa (Staatssekretär im Transportministerium) für seine Behörde und Egon Kochanke (deutscher Botschafter in Windhoek) im Namen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der Bundesrepublik im Oktober vergangenen Jahres unterzeichnet haben.

„Ziel ist es, den Umtausch und die Ausstellung gültiger Führerscheine der jeweils zuständigen Behörden zum gleichen und gegenseitigen Nutzen der Einwohner zu erleichtern“, teilte die deutsche Botschaft mit. Weiter heißt es im feinsten Amtsdeutsch: „Die in dem Verwaltungsabkommen enthaltenen Verfahren werden im Rahmen der in Namibia beziehungsweise in Deutschland gültigen Gesetze und Vorschriften bezüglich des Rechts, von einer ausländischen Fahrerlaubnis Gebrauch zu machen, zur Anwendung kommen.“

An einem konkreten Beispiel würde es so aussehen: Ein Namibier siedelt (befristet) nach Deutschland über. Zwecks Umtausches des Führerscheins müsse er sich bei der Verkehrsbehörde (Führerscheinstelle) der jeweiligen Kommune melden, in der er zunächst seinen Wohnsitz anmeldet. Laut der Regelung muss er den Wohnsitz in Deutschland für mindestens sechs Monate, genau 185 Tage (ohne Unterbrechung), haben. Eine weitere Bedingungen für den Austausch sei, dass das Erteilungsdatum der Fahrerlaubnis „mindestens zwei Jahre vor Antragstellung (des anderen Führerscheins, die Red.) liegt“, heißt es. Und: Der Antragsteller müsse eine Übersetzung des Führerscheins in die jeweilige Sprache des Gastlandes mitbringen, wie sie zum Beispiel Automobilclubs vornähmen, teilte Kathleen Kilthau, Amtsrätin im Bundesverkehrsministerium, auf AZ-Nachfrage mit. Der abgegebene Führerschein werde dann an die Heimatbehörde zurückgeschickt, führte sie aus. Die Gültigkeit des neuen Führerscheins sei deckungsgleich mit der Gültigkeit der Fahrerlaubnis, die abgegeben werde. All diese genannten Bedingungen und Regelungen gelten auch im umgekehrten Fall, also wenn ein deutscher Staatsbürger nach Namibia zieht.

Im Falle eines Namibiers in Deutschland spiele dessen Staatsangehörigkeit keine Rolle. „Entscheidend ist die Vorlage des namibischen Führerscheins“, so Kilthaus. Und weiter: „Bis auf die Genehmigung zum Fahren von Bussen (in Namibia die Klasse C) schreiben wir alles prüfungsfrei um.“ Der ausgestellte deutsche Führerschein sei allerdings „nur in Deutschland gültig“, was durch eine sogenannte Schlüsselzahl vermerkt sei, so die Amtsrätin. Jedes andere (EU-)Land müsse dann selbst entscheiden, ob es diese Fahrerlaubnis anerkenne oder nicht. Weitere Informationen dazu gibt´s auf der Internetseite des genannten Bundesministeriums (www.bmvbs.de).

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Anlässlich des 21. Unabhängigkeitstages der Republik Namibia am 21. März 2011 sprach Botschafter Gertze zur Eröffnung der Ausstellung „Junge Kunst aus Namibia“ im Abgeordnetenhaus von Berlin. Für die Ausstellungseröffnung reisten 6 junge Künstler aus Namibia an, um ihre Kunst persönlich zu präsentieren und in den direkten Dialog mit Kunstliebhabern zu treten. Die Exponate von über 30 verschiedenen namibischen Künstlern wird vom 22. März - 29. April 2011 im Abgeordnetenhaus von Berlin zu sehen sein.

Die Ansprache des Botschafters finden Sie hier...

ITB-NiebelAllgemeine Zeitung, vom 15.03.2011

Minister Niebel„beeindruckt“

Zum Finale der Tourismusmesse ITB 2011 in Berlin hat der deutsche Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dirk Niebel (l.), am Sonntag den Namibia-Stand besucht – und von seiner dreitägigen Reise im Februar 2010 durch dieses Land geschwärmt. „Ich war vergangenes Jahr in 33 Ländern, aber Namibia war das beeindruckendste“, sagte er. Neville Gertze (2.v.l.), Namibias Botschafter in Deutschland, dankte dem BMZ-Minister für das Engagement der Bundesrepublik als Entwicklungspartner. Der Tourismus könne „eine gute Investition sein, wenn man nicht überall Golfplätze baut“, sagte Niebel. Reiseveranstalter Michael Iwanowski (2.v.r.) überreichte dem FDP-Politiker einen Namibia-Reiseführer aus seinem Verlagshaus. NWR-Vorstandsvorsitzende Jackie Asheeke (r.) indes lud Niebel zum Namibiaurlaub ein. „Sie können mir ja mal eine E-Mail schicken“, reagierte der Minister beim Visitenkarten-Austausch. Niebel besuchte in der Afrikahalle außerdem die Stände von Botswana und Sambia.
taz
taz, 04.03.2011

Neuer Straßename in Hannover

Lettow-VorbeckDen Kolonialisten in Ehren

Mit einer Klage gegen die Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Allee scheitern AnwohnerInnen vor dem Verwaltungsgericht Hannover. Der General sei eine hochgeehrte Persönlichkeit gewesen, sagt ihr Anwalt. VON TERESA HAVLICEK

Sein Name verschwindet von den Straßenschildern: Paul von Lettow-Vorbeck. Foto: Wikimedia Commons/ Bundesarchiv

HANNOVER taz | Die Lettow-Vorbeck-Allee in Hannover-Badenstedt wird umgetauft. Das zu verhindern, haben AnwohnerInnen mit einer Klage gegen die Umbenennung in Namibia-Allee vor dem Verwaltungsgericht versucht.

Am Donnerstag wurde die Klage abgewiesen, eine Berufung nicht zugelassen.

Seit 1937 ist die Straße nach Paul von Lettow-Vorbeck benannt, preußischer Generalmajor bei den Ostafrikafeldzügen und Ikone der Kolonial-Revisionisten. Ändern will das der rot-grüne Rat der Stadt, bereits 2009 hat er einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Lettow-Vorbecks Beteiligung am Vernichtungskrieg gegen die Herero im heutigen Namibia 1904 und am reaktionären Kapp-Putsch gegen die Weimarer Demokratie im Jahr 1920 sind nur zwei der Stationen seiner Biographie, die der Rat dabei anführt.

Ein im Auftrag der Stadt erstelltes Gutachten des Historikers Helmut Bley, emeritierter Professor für Neuere und Afrikanische Geschichte, attestiert Lettow-Vorbeck "eine völlig amoralische Position gegenüber Menschenrechten und Menschenwürde" und ein "radikal gestörtes Verhältnis zu Politik im Interesse des Militärischen".

Anders sieht man das nicht nur in der hannoverschen Lettow-Vorbeck-Allee. Knapp 200 Unterschriften gegen die Umbenennung haben AnwohnerInnen gesammelt. (weiterlesen...)

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