04.03.2014 Freiburg: Im Archiv gelagerte Schädel von Afrikanern kommen nach Namibia zurück © Karl-Heinz Zurbonsen
Ein düsteres Kapitel der deutschen Kolonialzeit in Afrika wird heute in Freiburg abgeschlossen. Die Albert-Ludwigs-Universität trennt sich von 14 Schädeln, die wohl von Einwohnern aus dem ehemaligen Deutsch-Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia, stammen.
Die im Archiv gelagerten und von der Anthropologin Ursula Wittwer-Backofen untersuchten 14 Schädel werden an die afrikanischen Behörden in Windhuk zurückgegeben und dort am 7. März vom Präsidenten entgegengenommen und später ins Nationalmuseum überführt.
Die Untersuchungen wurden schon vor drei Jahren abgeschlossen. Die Anthropologin hat nach aufwändiger Forschungsarbeit 14 Schädel dem heutigen Gebiet von Namibia zuordnen können und in enger Abstimmung mit der namibischen Botschaft die Rückführung vorbereitet. In einer auf Wunsch der namibischen Gäste internen feierlichen Zeremonie übergibt der Rektor der Universität, Professor Hans-Jochen Schiewer, heute die Relikte an Vertreter von Namibia, darunter den Botschafter der Republik Namibia in Deutschland.
Nach Darstellung des Universitätsrektors sind die Schädel aus Namibia erst der Anfang der Aufarbeitung eines »dunklen Kapitels unserer Universitätsgeschichte«. Rund 200 der Schädel aus der Freiburger Sammlung gelten als »problematisch«, ihre Herkunft und ihr Erwerb könnten aus heutiger Sicht ein Ergebnis von Unterdrückung, Kolonialismus und Ausbeutung sein. Als nächstes soll die Frage geklärt werden, ob und wie viele Schädel australischer Ureinwohner in der Sammlung gelandet sein könnten.
»Wissenschaftsgeschichte ist eine in Deutschland noch nicht sehr weit entwickelte Disziplin«, bedauerte der Freiburger Unirektor. Schiewer sagte weiter, es gehe jetzt auch darum, ein »ehrenvolles Andenken« für diese Toten zu ermöglichen.
Die Freiburger Sammlung wurde im 19. Jahrhundert von Alexander Ecker gegründet und umfasst heute rund 1370 Schädel. Nach ihm ist die Sammlung benannt. Zu seiner Zeit hieß sie »Crania Germaniae« und umfasste rund 450 Objekte, die überwiegend aus Ausgrabungen in der Region stammten. Doch mit der Zeit wuchs die Sammlung an und Schädel und Skelette aus aller Welt, auch aus den deutschen Kolonien in Afrika, wurden als Forschungsobjekte einverleibt.
Einer von Eckers Nachfolgern war Eugen Fischer, der von 1918 bis 1927 den entsprechenden Lehrstuhl in Freiburg innehatte und seit 1900 die Sammlung verwaltete. Er führte allerdings keinen Katalog zur Herkunft seiner Sammelobjekte. Fischer war ein Wegbereiter der Rassentheorien der Nazis. Er ließ in »Deutsch-Südwestafrika« sogar Gräber ausheben, um an Skelette zu kommen. Bei einem Bombardement Freiburgs im Ersten Weltkrieg wurden Teile der Sammlung und ihrer Kennzeichnungen zerstört.
Münsterländische Volkszeitung, 16.02.2014
Bald ein Partner in Südwestafrika ? Streiche Bathmen – setze Khorixas
Freundschaftliche Kontakte – nicht nur auf musikalischer Ebene – hat der Westerkappelner Posaunenchor vergangenes Jahr bei einem Besuch in Namibia geknüpft. Werner Schröer (rechts) war 2013 auch dabei.
Foto: privat
Westerkappeln - Auseinandergelebt haben sich die beiden Partner ja schon lange. Jetzt ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wann der Bund offiziell gelöst wird. Die Partnerschaft Westerkappelns mit der niederländischen Gemeinde Bathmen hat jedenfalls keine Zukunft mehr. Dafür könnten bald neue Bande nach Südwestafrika geknüpft werden.
Von Frank Klausmeyer
Martinus-Gymnasium Linz
1440 Euro für die namibische Partnerschule
General-Anzeiger, 27. Januar 2014
Schüler und Lehrer zeigen den Spendencheck. Mit den Spenden des Gymnasiums konnte ein Volleyballfeld realisiert werden. Repro: GA
LINZ. "In Namibia fehlt es an allem, was für uns ganz selbstverständlich ist", sagt Jasmin Yakar aus der Klasse 8 b des Martinus-Gymnasium Linz (MGL). Deshalb haben die Schüler der achten Klassen am letzten Tag der offenen Tür ihrer Schule insgesamt 1440 Euro erwirtschaftet.
Mit ihren Klassenlehrern backten sie fleißig Waffeln, kochten Kaffee, verkauften Getränke und schmierten Brötchen - alles für den guten Zweck. Das Geld kommt konkret der Partnerschule Shambyu Combined School zugute.
Denn am MGL werde großer Wert auf die "Förderung der sozialen Kompetenz seiner Schüler, Werte wie Mitmenschlichkeit und soziales Engagement" gelegt, wie die Charity-Beauftragte der Schule, Claudia Herzog, berichtete. Mit der Spende können nun an der Partnerschule in Namibia neue Projekte in Angriff genommen werden.
In einer kleinen Feierstunde ist das Geld an Rita Kurth aus dem Vorstand des Vereins "Deutsch-Namibische Schulpartnerschaft" überreicht worden. Kurth hatte auch schon die vorherige Spende der Schule in Höhe von 820 Euro nach Namibia gebracht. Damit konnte ein langersehntes Bauvorhaben in die Tat umgesetzt werden: Die Böden in vier Klassenzimmern wurden zementiert und gefliest. Dies war auch nötig, so Herzog. Der Boden hätte sich aufgelöst, die Raumluft sei unerträglich gewesen.
Zudem konnte der Wunsch des Sportlehrers Moses Likumbi nach einem Volleyballfeld erfüllt werden, das die Schüler jetzt begeistert nutzen. Der direkte Kontakt mit den Schülern in Namibia über Videobotschaften und Briefe, Berichte von Rita Kurth und nicht zuletzt auch durch den Besuch der namibischen Delegation im vergangenen Sommer haben eine enge Freundschaft und ein großes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Partnerschule bei den Schülern geweckt.
Neue Osnabrücker Zeitung
10.01.2014
Posaunen für Namibia
Lotte. Ende Januar wird auf Vermittlung der Schulreferentin der Kirchenkreise Steinfurt/Coesfeld/Borken und Tecklenburg, Pfarrerin Kerstin Hemker, ein Container nach Namibia geschickt. Der wertvollste Teil der Fracht sind zurzeit schon mehr als 30 gute, gebrauchte Blechmusikinstrumente, die über Mitglieder von Posaunenchören vor allem aus dem Kirchenkreis Tecklenburg vermittelt wurden.
Im Monat Juli des vergangenen Jahres hatten die Mitglieder der sogenannten Brassband for Partnership, die von aktiven, in Posaunenchören tätigen Musikern gebildet wurde, anlässlich ihrer Konzertauftritte immer wieder festgestellt, wie schlecht die Posaunenchöre in den Partnergemeinden im namibischen Kirchenkreis Otjiwarongo ausgestattet waren.