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Foto: Daureb (Brandberg), Tilman Lenssen-Erz
 
Diesem kleinen Kapitel über die Geschichte Namibias sei ein Hinweis des Berliner Dr.-Ing. Klaus Dierks vorangestellt, der eine der ausführlichsten Chronologien zur Geschichte Namibias verfasst hat:
„Der Forscher wird bei der Bearbeitung der vorkolonialen Zeit der namibischen Geschichte mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. Die historischen Quellen aus dieser Zeit sind nicht nur sehr selten, sie sind auch oft widersprüchlich und fast ausschließlich aus europäischer Sicht betrachtet. Eine zusätzliche Erschwernis ist die gotische Handschrift der deutschen Missionare und Beamten. Obwohl es aus der deutschen Kolonialzeit eine Fülle von Material gibt, ist dieses voreingenommen und unterstützt lediglich die deutschen Kolonialinteressen ohne Rücksicht auf den Standpunkt und die Interessen der namibischen Bewohner. (…) Die jahrzehntelangen Arbeiten an dieser Chronologie machten es sehr deutlich, dass eine der Hauptunzulänglichkeiten der vorhandenen historischen Quellen die Einschätzung der Ureinwohner als Objekte europäischer Bestrebungen ist. Sie tauchen nicht als "Macher der Geschichte" auf. So entsteht der Eindruck, dass sie "außerhalb" der namibischen Geschichte lebten und nicht Teil von ihr waren.“

Hinzu kommt, dass noch Mitte des 18. Jh. die geografischen Vorstellungen von Afrika sehr ungenau waren. Der Münsteraner Professor Dr. Horst Gründer schreibt hierzu:

„Nicht selten lebten auf den zeitgenössischen Karten, abgesehen von den genauer gewordenen Küstenbereichen, die antik-mittelalterlichen Anschauungen weiter fort, und fiktive Gewässer und Gebirge – wie die berühmten ‚Mondberge’ als Ursprung der Nilquellen – überdeckten die tatsächlich weißen Flecken. Nicht viel genauer war das, was man von den Afrikanern selbst und ihrem Leben wusste. (…)“

Foto: Daureb, Tilman Lenssen-Erz

Im folgenden finden Sie eine kleine Auswahl an Texten, bzw. Texthinweisen zu den verschiedenen Geschichtsepochen in Namibia

Auf den folgenden web-Seiten finden Sie Namibia-relevante Dokumente aus der Zeit der Anti-Apartheid Bewegungen und der exilierten South West African People's Organisation (SWAPO).

Klaus Dierks, (1936 – 2005) der seit 1965 als Straßenbauingenieur in Namibia lebte, war seit 1982 Mitglied der SWAPO und später Mitglied des SWAPO Zentralkomitees (bis Mai 1997). Er war ehemaliger Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikation (1990 – 1999) und ab 1999 - 2000 Vizeminister für Bergbau und Energie. Sein hervorragendes Werk, Chronologie der Namibischen Geschichte – Von der vorgeschichtlichen Zeit zum unabhängigen Namibia (2000) ist dankenswerterweise über den folgenden Link online in Englisch und Deutsch abrufbar: http://www.klausdierks.com

Gründer, Prof. Dr. Horst, Neuere und Neueste Geschichte und Außereuropäische Geschichte, Imperialismus und deutscher Kolonialismus in Afrika, in: Namibia-Deutschland, Eine geteilte Geschichte; Ausstellungskatalog, S. 26pp

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